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NEPAL

Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.

Jean-Baptiste Massillon

Aus dem  Reisetagebuch - Upper Mustang

Wenn du beim Namen "Nepal" eine Vorstellung im Kopf hast: vergiss es gleich wieder.

 

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, sich ein Bild von diesem faszinierenden Land machen zu wollen. Hier einige Szenen...

 

...wir fahren in einem 25-plätzigen, ragelvollen Bus mit Nepalis zum Ausgangspunkt unserer Trekkingtour im Upper Mustang. Ich werde platziert; der alte Mann neben mir ist mindestens 150 Jahre alt. Seine 14 grau-weissen Haare am Hinterkopf hat er chic mit einem Gummeli zusammengebunden. Die 7-einhalb langen Haare am Kinn trägt er offen. Aus dem Radio erklingt ein traditionelles Lied: nepaliiiiiiii-hiiiii-hii....ooh nepaliiiiiiiii... der Mann neben mir singt lautstark mit, nepaliiiiiiii-hhiii-hiii und präsentiert stolz seine zwei Zähnchen... herrlich. Ich fühle Lebensfreude pur.

 

....in der Küche in einem Teahouse: Zwei Frauen kochen für 20 hungrige Gäste. Die Bestellungen werden aufgegeben, die Frauen nehmen eine nach der anderen entgegen und hantieren blitzschnell in der Küche. Alles frisch, das Gemüse, der Teig, der Reis, Kochtöpfe scheppern, zagg zagg Teller, Pfannen, Feuer, Gasherd, peng Stromausfall, kein Problem, schnell auf dem Feuer weiterkochen, Gemüse schneiden, frischen Teig machen, Spaghetti servieren, Käse raffeln, Reis hier und Momos dort, der eine will Tee, der andere einen anderen Tee und ein anderer ein Bier und Kaffee auch noch und Dessert, das ganze mal 20... ich komme nicht mehr aus dem Staunen heraus. Kein Backofen, keine Mikrowelle. Genial.

 

...die vielen Begegnungen mit den freundlichen Menschen. Ich fühle mich willkommen, die Leute strahlen Liebenswürdigkeit und Freude aus. Ich habe das Gefühl, ihnen etwas zurückgeben zu wollen für ihre Freundlichkeit, Herzlichkeit. Ich merke, dass es nichts weiter braucht als ein Lächeln, ihnen das Gefühl von Respekt und Interesse entgegenbringen.

 

....wie soll man sich diese majestätischen Berge vorstellen? Ich stehe das erste Mal in meinem Leben vor 7000er und 8000er: Dhaulagiri und Annapurna, Nilgiri und Mount Fishtail... unbeschreiblich. Überwältigend.

 

*** die Fakten: geografisch waren wir im Upper Mustang unterwegs auf einem zehn-tägigen Trekking, nördlich des Annapurna-Massivs. Das Klima ist furztrocken, viel Sonne, heiss. Auf unserem anschliessenden vier-tägigen Trekking waren wir südlich vom Annapurna-Massiv. Feucht. Warm. Klima und Geräusche wie im Regenwald. Zwei grandiose Kontraste.

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